Es war eine spontane Eingebung von Lothar Moll: „Wir sollten einen Film über Barrie Trower in England machen“, schlug er mir während eines gemeinsamen Treffens vor und ich war sofort begeistert. Schließlich gilt der Militärexperte aus Dartmoor als ein mutiger Whistleblower, der schon Jahre vor einem gewissen Edward Snowden die Überwachungsmechanismen der Geheimdienste offenlegte.

Barrie Trower hatte nämlich zunächst als Berufssoldat im Dienste Ihrer Majestät und später als Geheimdienstmitarbeiter beim MI5 und MI6, eine umfassende und hochbrisante Kenntnis im Bereich der Mikrowellenstrahlung erworben. Jener Strahlung also, über die unsere mobile, digitale Kommunikation funktioniert. Und die zunehmend subtil als Waffe entwickelt wurde und seit Jahrzehnten zum Einsatz kommt.

Erst kürzlich war zu lesen, dass bei Botschaftsmitarbeitern der USA und Canada durch Mikrowellen-Beschuß in China und auf Kuba „mysteriöse Krankheiten“ entstanden seien (Diagnose Funk berichtete: Diplomats’ Mystery Illness and Pulsed Radiofrequency / Microwave Radiation von Beatrice Alexandra Golomb, MD, PhD).

Das erinnert sehr an Geschehnisse in der Zeit während des Kalten Krieges, den Barrie Trower hautnah erleben durfte. Aber hat der Warner aus England recht, wenn er u.a. behauptet, dass wir im Prinzip alle nur Versuchskaninchen in einem weltweiten Feldversuch sind? Werden wir alle zunehmend krank in einer unendlich anwachsenden Strahlen-Exposition?

Lothar Moll und ich haben die Gelegenheit wahrgenommen, diese Gefahren näher unter die Lupe zu nehmen. Haben Wissenschaftler, Ärzte und Mobilfunkexperten zunächst nach England zu Barrie Trower mitgenommen und anschließend weitere relevante Experten mit unserem Kamerateam besucht und zu Wort kommen lassen.

Für mich war klar, dass nach den Erfahrungen mit meinem ersten Kino-Dokumentarfilm im Mobilfunkthema „Thank You For Calling“, dies nicht mein einziger ausführlicher Film bleiben könnte. Während der zahlreichen Publikums-Diskussionen in Kinos in Österreich, Deutschland und der Schweiz, sowie zuletzt in Frankreich, konnte ich den Eindruck gewinnen, dass die Menschen zunehmend an Fakten und an Lösungen interessiert sind. Aber um die große Komplexität der Mobilfunkstrahlen-Thematik abzudecken, braucht es eigentlich mehrere Filme.

Nun ist ein weiterer, ausführlicher Film hinzugekommen, einer, der die relevanten und aktuellen Fakten aus Wissenschaft und Forschung checkt und auch mal ein Augenmerk auf die natürlichen Strahlungsfrequenzen und deren Wirkungen auf das Leben wirft, ein Film, der diese Themenkomplexe für alle verständlich darstellt und der gleichermassen Wege aus dem Dilemma aufzeigt.

Ausgehend vom Besuch bei Barrie Trower ist ein Film entstanden, der helfen mag, den aktuellen Stand der Mobilfunk-Diskussion komplett und ausgewogen ans Tageslicht zu rücken.

Ich darf mich bei meinem Partner herzlich für seine Ausdauer und Weitsicht bedanken. Und für sein unendliches Engagement hinter den Kulissen, ohne dass die freie und unabhängige Mobilfunk-Forschung mit der Publikation an vielen Punkten gar nicht möglich wäre. In diesem unseren gemeinsamen Film richtet sich Lothar Moll selbst erstmals vor laufender Kamera an die Öffentlichkeit und interviewt für den Film einen der großen alten Männer der Mobilfunk-Forschung, Prof. Dr. Dr. med. habil. Karl Hecht.

Um es kurz zu machen: Alle die, die den Film bisher haben sehen können, sind begeistert. Das freut uns und inspiriert uns, weiterzumachen. Für uns steht fest, jenseits von Lobbyismus und gekaufter Wissenschaft werden wir nicht locker lassen, die Menschen faktisch und sachlich zu informieren. Auf dass sich jeder Interessierte ein eigenes ausgewogenes Bild machen kann.

Klaus Scheidsteger
November 2018